Klaus Kirdorf

Hier dürfen wir den Bericht von Klaus Kirdorf veröffentlichen, vielen Dank !

Erinnerungen an den 6. Internationalen Labyrinth-Kongress in Hofkirchen im Mühlviertel / Oberösterreich im August 2012 von Klaus Kirdorf aus Wetzlar an der Lahn:

Eigentlich war es für mich etwas riskant, am vergangenen Sonntag nach den großartigen Labyrinthkongress-Tagen mit dem Auto allein nach Hause zu fahren. In Gedanken war ich während der gesamten Fahrt noch in Hofkirchen, aber es ist alles gut gegangen. Schließlich hatte ich ja die Samen der "Blume der Liebe", die Flasche mit dem zugehörigen Wasser und vor allem den Granitstein aus dem SteinLabyrinth an Bord – was hätte da schief gehen sollen? Inzwischen habe ich die Samen zu Hause am Rande unseres Gartenlabyrinths ausgesät, und der Granitstein hat im Labyrinth seinen Platz in der Nachbarschaft einiger einheimischer Basaltsteine gefunden. Ich bin sicher, er wird sich dort wohl fühlen.

Ich möchte jetzt keine Rangfolge der bisher von mir besuchten Internationalen Labyrinth-Kongresse aufstellen, aber die Goldmedaille vergebe ich an den 6. Internationalen Labyrinth-Kongress in Hofkirchen. Durch die Labyrinthe, die in den letzten Jahren im Ort und in der näheren Umgebung entstanden sind, war die Bevölkerung sicher schon in das Thema "Labyrinthe" eingebunden, so dass der Labyrinth-Kongress jetzt voll in den Ort "gebaaast" hat. Dass ich nur wenige Hundert Meter vom Geschehen entfernt bei der lieben Familie Haderer untergebracht war, hat natürlich auch zur Vergabe der Goldmedaille beigetragen. Auch die Auswahl der leider immer noch recht wenigen männlichen Teilnehmer am Kongress ist den VeranstalterInnen sehr gut gelungen.

Die 3 markanten Landschaftslabyrinthe haben mir besonders gut gefallen. Vor allem liebe ich solche Labyrinthe, die an einem Hang angelegt sind. Sie geben einem zusätzlich zum Verlauf des Weges noch das stete Gefühl des "Auf und Ab" im Leben. Obwohl ich schon mehrmals in meinem Leben barfuß über glühende Kohlen gegangen bin, hatte ich seltsamerweise erhebliche Schwierigkeiten, barfuß durch das SteinLabyrinth zu gehen. Meine Füße sind eben den glatteren Lahn- oder Rhein-Sand gewöhnt. Vielleicht hätte ich - wie seinerzeit der "Hürne Seyfrid" - meine Füße vorher im flüssigen Horn getöteter und verbrannter Drachen und Lindwürmer baden sollen. Aber ich habe an diesem Wochenende im Mühlviertel allenfalls "Hornvieh" auf der Weide gesehen.

Und zum Schluss noch ein paar Worte zu den Workshops, für die ich mich angemeldet hatte. Von der Wanderung zu dem Stein- und Kunstlabyrinth mit dem "Großen Steinträger" Michael war ich voll begeistert. Seine Geschichte von dem Träumer aus Krakau, der den Schatz im eigenen Haus erst einmal unter der Molda-Brücke in Prag vermutet hatte, sowie die Geschichte von der "Blume der Liebe" haben recht gut "gebaaast" zur Labyrinth-Geschichte des "Hürnen Seyfrid", die Siegfried Holzbauer im Workshop 13 präsentiert hatte. So ganz habe ich aber den Gang durch sein virtuelles Labyrinth nicht verinnerlichen können. Macht aber nichts!

Noch ein paar Anmerkungen zu den beiden Konzertangeboten am Freitag- und Samstagabend: Das "Barockkonzert mit Lesung" hat mir gezeigt, dass es außer Antonio Vivaldi auch noch andere großartige Komponisten dieser Zeit gibt und dass sich das virtuose Spiel von Claudia auf ihrer Barockvioline und das von Stefan Baier auf dem Cembalo auch in einer ehemaligen Scheune sehr gut anhört. Bei den "Zwanzig schönsten Liedern der Welt" von LOS GRINGOS kamen bei mir wunderbare Erinnerungen hoch vor allem an Harry Belafonte, den ich vor Jahren bei seinem Konzert in der Frankfurter Festhalle erleben durfte, und viele andere Interpreten dieser Zeit. Einigen Besucherinnen, die das Konzert vorzeitig verlassen haben, hätte es wahrscheinlich besser gefallen, wenn die Songs – und nicht ausgerechnet diese - nicht von 3 Männern, sondern von 3 Frauen vorgetragen worden wären.

Übrigens: Ich freue mich schon auf den 7. Internationalen Labyrinth-Kongress 2014 in Lettland.